Werner Gilles

deutscher Maler und Grafiker; schuf Ölbilder, Aquarelle, Lithographien und Grafiken; v. a. Arbeiten über mythologische, biblische und literarische Themen sowie Landschaftsdarstellungen

* 29. August 1894 Rheydt (heute zu Mönchengladbach)

† 22. Juni 1961 Essen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 33/1961

vom 7. August 1961

Wirken

Werner Gilles wurde am 29. August 1894 in Rheydt im Rheinland geboren. In Düsseldorf verlebte er fruchtbare Jugendjahre. Er studierte an der Kasseler Akademie, von 1918-1924 an der Kunstgewerbeschule in Weimar und am "Bauhaus", wo er Schüler von Feininger war. Ausgedehnte Reisen führten ihn nach Frankreich und Italien, längere Zeit wohnte er in einem kleinen Ort an der Ostsee unweit Nienhagen, wo er allsommerlich mit dem befreundeten Gerhard Marcks zusammentraf. Später teilte er sein Leben zwischen Ischia und München. Er hat auch lange Zeit in Rom gelebt.

Als Maler und Graphiker begann G. als Expressionist, Kirchner und Macke beeinflußten ihn. Gesichte und spukhafte Visionen bedrängten ihn in seinen Anfängen, Gestalten Shakespeares und der christlichen Legende verlangten nach Formung. Der lange Aufenthalt im Süden brachte die Klärung. Sein Überschwang wurde gebändigt im Sinne konstruktiver Klarheit, die heftige Farbe wich einer zarten. Themen aus der antiken Mythologie lösten die christlichen Legenden ab. G. ist nie ein abstrakter ...